Die
schon vor dem Mittelalter einsetzende Hexenverfolgungsjagd in Europa
fand auch in Saulgau ihre Opfer.
Eines
dieser Opfer war der Anlass den Narrenverein „ FEUER-HEXEN SAULGAU
E.V.“ zu gründen:
Anna
Persauter, geborene Kempter, wurde am 29. September 1624 in Saulgau
geboren. Sie ehelichte Leo Persauter, mit dem sie neun Kinder hatte.
Die Familie lebte in einfachen Verhältnissen und war von
„geringem Ansehen“ - so wird es in der Chronik verzeichnet -
denn Leo Persauter wurde zeitweilig als „Hexenwärter“ von der
Stadt beschäftigt und Anna war als Hebamme tätig.
Üble
Nachrede und Missgunst waren an der Tagesordnung. Hebammen wurden
beschuldigt, Wöchnerinnen und Neugeborene zu Schaden kommen zu
lassen, zu verhexen oder gar zu töten. So kam es auch durch Gerüchte
und darauf folgende geheime Zeugenvernehmungen am 18. Mai 1666 zur
ersten Anklage gegen Anna Persauter. Überraschend endete am 23.
Juni 1666 der Prozess mit dem Urteil der Verbannung ins eigene Heim,
denn Anna Persauter hatte die Folter ohne
Geständnis überstanden.
Durch
Denunziation kam es 1672 zur zweiten Anklage. Die Verhaftung
erfolgte am 17. Februar 1672, nachdem im Stadtgebiet vier Häuser
abbrannten, als dessen Ursache man Brandstiftung aus Rache annahm.
Nach Zeugenvernehmungen und Annas fehlender Reue beim Prozessverlauf
und nicht zuletzt ihre Fähigkeit, beim ersten Prozess 1666 die
Folter überstanden zu haben - denn hier konnte nur der Teufel mit
im Spiel gewesen sein - galt ihre Schuld als erwiesen.
Anna
Persauter starb am 26. März 1672 durch Enthauptung; ihre Leiche
wurde verbrannt.
Dadurch
dass Anna Persauter „Feuer“ gelegt haben soll - somit vier Häuser
abbrannten - und sie den Ruf als „Hexe“ hatte, entstanden die
„Feuer - Hexen Saulgau“.
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